Tsuro Ikonberg
TSURO means "Rabbit"
He is a main character of the jungle-fable of Zimbabwe. Tsuro represents agility & imagination paired with wisdom and humor
Tsuro Ikonberg arbeitet an der Schnittstelle von Art Brut und zeitgenössischer Abstraktion. Seine Praxis basiert auf einer informierten Rückkehr zum prälogischen Bewusstsein – einer künstlerischen Erforschung jener Wahrnehmungszustände, die vor Sprache und kategorialem Denken liegen.
Aus einer Biografie mit tiefgreifenden psychiatrischen Erfahrungen hervorgegangen, versteht Ikonberg diese Grenzräume nicht als romantisierten Ausnahmezustand, sondern als bewusst reflektierte Ressource. Seine Kunst verbindet spirituelle Abstraktion (Hilma af Klint, Klee), die radikale Authentizität der Art Brut (Dubuffet) und aktuelle Erkenntnisse aus Bewusstseinsforschung und Neurowissenschaften.
Über mehr als zwanzig Jahre entwickelte er ein multidisziplinäres Werk: über 10.000 Zeichnungen, Malerei, Fotografie, experimentelle Musik, Performance und Video. Abstraktion ist dabei kein Stil, sondern ein Erkenntnisprozess – eine Rückverbindung mit dem unmittelbaren, vor-sprachlichen Erleben.
Ikonberg arbeitet zwischen Innenwelt und Außenwelt, zwischen Kunstszene und Autonomie. Seine Position: Neo-Art-Brut als bewusste Bewusstseinsforschung.
AKTUELL ZUR VERSTEIGERUNG
Valentin & Claudia
11. November 2025, 18 Uhr
Prunkräume der ALBERTINA, Wien
Benefiz-Kunstauktion "Art for Children"
zugunsten von Angelman und SAO BIEN
Spende des Künstlers
Valentin & Claudia – Zwei Seiten derselben Münze. Ein ephemeres Acryl-Epoxid-Relief,
das zwischen den Händen zweier Generationen zur skulpturalen Meditation wurde.
Das doppelseitige Werk lädt zum Seh-Spiel ein, während die transluzente Haut
die ozeanische Tiefe menschlicher Wahrnehmung in einem wandelbaren Labyrinth der Imagination offenbart.
Medium: Mischtechnik (Acryl, Epoxid, AcrylMarker) auf Holz-Objektrahmen, beidseitig | 100 × 100 cm
Besonderheit: 16 künstlerisch-philosophische Formeln auf der Rahmenwand in Gold auf geschwärztem Grund
Die 16 Kosmischen Formeln
*Künstlerisch-wissenschaftliche Hybrid-Notationen – Brücken zwischen Poesie und Präzision*
Diese 16 Formeln sind Hybrid-Notationen.
Sie sind keine peer-reviewed wissenschaftlichen Formeln, sondern
ästhetische Verdichtungen einer Kunstphilosophie in mathematischer
Symbolsprache. Manche basieren auf etablierter Wissenschaft (Penrose-
Zahl, Mitochondrien-Symbiose), andere auf philosophischen Traditionen
(Ubuntu, Non-Dualität), wieder andere auf persönlicher Forschung und
Intuition (Bewusstseins-Bandbreite, Baby-Theorem). Sie sind Denkwerk-
zeuge, keine Naturgesetze. Brücken zwischen Poesie und Präzision.
Einladungen, nicht Beweise.
1. Das Penrose-Paradox: 10^10^123 : 1
Die Wahrscheinlichkeit unseres Universums – berechnet von Roger Penrose – ist eine Zahl, die man nicht aussprechen kann. Sie hat mehr Nullen als Atome im Kosmos. Wir sollten nicht existieren. Mathematisch gesehen sind wir ein Fehler. Und doch: dieser Atemzug.
Resonanz: Auf jedem Planeten im Universum schneit es seit dem Urknall, jeden Tag 1 Meter hoch. Nach 13,8 Milliarden Jahren: Ein Universum voller Schneeflocken. Du wählst eine – blind, zufällig – und findest beim ersten Griff genau die richtige. Das fühlt sich unmöglich an. Aber Penrose' Zahl ist unvorstellbar größer.
2. Planck-Kompression: t₀ = 10⁻⁴³ Sekunden
Im ersten Augenblick – kürzer als jede vorstellbare Zeit – war alles komprimiert: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Raum und alle Möglichkeiten. Die Entropie war unfassbar niedrig. Die Information maximal. Dann: Entfaltung. Seit 13,8 Milliarden Jahren entwickelt sich das Bild.
Resonanz: Ein Photograph entwickelt ein Bild in der Dunkelkammer. Im ersten Moment ist alles da – latent, unsichtbar, komprimiert. Dann taucht er das Papier ins Bad. Langsam erscheinen Konturen, Schatten, Gesichter. Das Bild war immer da. Es brauchte nur Zeit, sich zu zeigen.
3. Entropie als Geburt: ΔS → ∞ ⟹ Ω_Bewusstsein → ∞
Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik sagt: Alles zerfällt zu Unordnung. Die Physik nennt es Entropie. Wir nennen es Möglichkeit. Jedes Bit zusätzliches Chaos eröffnet neue Bewusstseinszustände. Ordnung ist steril. Das Universum zerknüllt sich seit Äonen – und deshalb können wir denken.
Resonanz: Ein weißes Blatt, makellos. Schön, aber stumm. Dann taucht jemand einen Pinsel in Tinte und wirft sie auf das Papier – ein Spritzer, ein Riss, ein Abdruck. Das Papier ist "ruiniert". Aber jetzt erzählt es Geschichten. Die Zerstörung ist die Erschaffung.
4. Das Baby-Theorem: W = 1 / (L × K)
Je mehr Worte, desto mehr Filter. Je mehr Kategorien, desto weniger direkte Wahrnehmung. Babys haben keine Sprache – sie haben Präsenz. Keine Konzepte – sie haben Totalität. Das Baby-Theorem ist keine Regression. Es ist eine Erinnerung an das, was wir verloren haben, um zu funktionieren.
Resonanz: Du stehst vor Rothko's "Orange and Yellow". Als Kind würdest du einfach schauen – überwältigt, sprachlos, verschmolzen mit den Farbfeldern. Als Erwachsener kommt sofort der Kommentar: "Minimalismus, Farbfeldmalerei..." Das Bild ist schon vorbei.
5. Bewusstseins-Bandbreite: B = M(t) × ρ(t)
Wien-Alltag: B ≈ 50 | Embryonal: B ≈ 20.000 | Liminal: B ≈ 400.000
Bewusstsein ist Bandbreite – das Produkt aus bewussten Momenten pro Sekunde (M) und Informationsdichte pro Moment (ρ). Konditioniertes Erwachsenen-Bewusstsein: 40-60 Momente/Sekunde. Embryonales Bewusstsein: 100-300 Momente bei 100-1000facher Dichte. Neun Monate im Mutterleib könnten subjektiv Jahre dauern.
Resonanz: Ein normaler Film: 24 Bilder pro Sekunde. Ein Baby: 200 Momente pro Sekunde in Ultra-HD. Was für uns eine Sekunde ist, entfaltet sich für das Baby in hunderten reich gefüllter Einzelbilder.
6. Synästhetisches Nervensystem: P = ∑(Sᵢ × M) × N_sync
Synästhesie – Töne sehen, Farben schmecken – ist kein Defekt. Es ist der Urzustand. Je höher die neuronale Synchronisation, desto mehr verschmelzen die Sinne zu einer Einheitserfahrung. Entwicklung bedeutet Inhibition. Effizienz gegen Reichhaltigkeit.
Resonanz: Scriabin komponierte mit Lichtorgel – jeder Ton hatte eine Farbe. Kandinsky hörte seine Gemälde klingen. Das sind keine Ausnahmen. Das sind Rückfälle in den Zustand vor der Trennung.
7. Kontrollierte Halluzination: Ψ(Verstehen) = ∫ φ(x) × C_beobachter dx
Anil Seth: "Wir halluzinieren permanent unsere Realität – kontrolliert durch sensorischen Input." Vor dem Verstehen existiert Superposition – tausend mögliche Bedeutungen schweben gleichzeitig. Der Akt der Beobachtung kollabiert diese zu einer Qualia.
Resonanz: Hermann Rorschach's Kleckse sind neutral. Aber sobald du hinschaust, wird etwas geboren: eine Fledermaus, ein Traum. Jedes Kunstwerk existiert in Superposition, bis jemand es anschaut.
8. Ubuntu-Bewusstsein: C = (∑ Iᵢ × Rᵢ) + Φ_kollektiv + Ω
"Ich bin, weil wir sind" – Ubuntu-Philosophie. Bewusstsein entsteht nicht in isolierten Gehirnen. Es ist ein Feld – distribuiert über Individuen, gewichtet durch Beziehungen, verstärkt durch kollektive Resonanz. Das Zwischen ist das Bewusstsein.
Resonanz: In der Albertina, während du diese Zeile liest: Hunderte Menschen atmen denselben Raum. In diesem Moment entsteht etwas Unsichtbares zwischen ihnen – ein gemeinsames Feld. Verlasse den Raum: Es verschwindet.
9. Buntfarben-Gesetz: ΔN = k × D_farbe × t
Neuronale Plastizität ist proportional zu sensorischer Diversität. Hohe Farbspektrum-Breite bei ausreichender Expositionsdauer triggert Synaptogenese – neue Verbindungen zwischen Neuronen entstehen buchstäblich. Dein Gehirn ist ein Garten. Wildblumen erzeugen Ökosysteme. Rasen bleibt Rasen.
Resonanz: Pierre Bonnard beobachtete das Licht auf Fliesen – wie Wasser Farben bricht. Seine Gemälde sind Gehirn-Verdrahtungen, sichtbar gemacht. Wenn du lange genug in seine Farben schaust, reorganisiert sich etwas in dir.
10. Goldener Schnitt des Seins: φ = (1 + √5) / 2 ≈ Chaos / Ordnung
1.618... – in Nautilusschalen, Sonnenblumenkernen, gotischen Kathedralen. Das Verhältnis, wo maximale Komplexität entsteht: nicht in perfekter Ordnung (Kristall, tot), nicht in totalem Chaos (Rauschen, sinnlos), sondern exakt dazwischen. Edge of Chaos. Wo Leben passiert. Wo Kunst entsteht.
Resonanz: Leonardo da Vinci's Vitruvianischer Mensch – die Proportionen folgen φ. Nicht weil Leonardo rechnete, sondern weil der menschliche Körper selbst nach diesem Verhältnis gebaut ist. Das ist Mathematik, die der Körper seit Jahrmillionen kennt.
11. Farbe-Emotion-Gedächtnis: E(Farbe) = ∫_Leben (Farbe × Kontext × Intensität) dt
Warum macht Blau dich traurig oder friedlich? Weil dein Gehirn über dein ganzes Leben alle Begegnungen mit Blau integriert hat – gewichtet nach Kontext und emotionaler Intensität. Es gibt keine universelle Farb-Bedeutung. Nur deine biographische Akkumulation.
Resonanz: Ein Lied aus deiner Kindheit – sofort: Tränen, Gänsehaut. Die Melodie ist neutral. Aber dein Leben hat sie aufgeladen. Farben funktionieren identisch.
12. Multiplikative Realität: R = ∏ᵢ₌₁^∞ Pᵢ
Realität als Produkt, nicht Summe. Eine einzige Perspektive mit Wert Null – systematische Exklusion – macht das Gesamtprodukt Null. Deshalb ist Inklusion keine Moral. Sie ist Ontologie. Jede ausgeschlossene Stimme reduziert die gesamte Realität.
Resonanz: Olafur Eliasson's "The Weather Project" – eine künstliche Sonne. Tausende Menschen sahen etwas anderes: Kindheitserinnerung, Melancholie, Ehrfurcht. Hätte man es nur einer Person gezeigt, wäre das Werk "ärmer" gewesen.
13. Kooperation^Zeit: S_komplex = K^t
Mitochondrien waren vor 1,5 Milliarden Jahren freie Bakterien. Sie "entschieden" Kooperation statt Konkurrenz. Die Exponentialfunktion drückt aus: Je länger die Symbiose, desto tiefer die Verschmelzung. Das ist keine Moral. Das ist Evolution als Beweis.
Resonanz: Ein alter Wald – das "Wood Wide Web". Pilzgeflechte verbinden alle Bäume. Alte "Mutterbäume" ernähren junge Bäume über dieses Netzwerk. Kein Baum steht allein. Wer teilt, überlebt.
14. Kosmisches Integral: L = ∫∫∫_Universum Mitgefühl(x,y,z,t) dV dt
Bedingungslose Liebe als Raumzeit-Integral über alle Orte, alle Zeiten, alle Wesen. Eine Liebe mit Bedingungen ist keine Konstante – sie ist eine Variable. Und Variablen sind instabil. Nur das Bedingungslose ist tragfähig genug, um Universen zu tragen.
Resonanz: Die Sonne scheint für alle. Heilige und Mörder. Sie fragt nicht nach Leistung, prüft keine Moral. Sie gibt einfach – seit 4,6 Milliarden Jahren, jeden Tag, ohne Ausnahme. Das ist die einzige Liebe, die diesen Namen verdient.
15. Dual ⇄ Non-Dual
Dual: Subjekt ≠ Objekt | Non-dual: ∃ nur Prozess
Duales Bewusstsein: Ich sehe den Baum. Subjekt trennt sich von Objekt. Non-duales Bewusstsein: Kein Beobachter, nur Beobachtung. Sehen ohne Seher. Babys leben non-dual. Erwachsene trainieren sich mühsam zurück – durch Meditation, Kunst, Grenzerfahrungen.
Resonanz: Du schaust in einen Spiegel. Duales Bewusstsein sagt: "Ich sehe mich." Non-duales Bewusstsein: Nur Schauen geschieht. Kein Ich, das schaut. Zen-Meister verbringen Jahrzehnte, um dorthin zurückzukehren. Babys sind schon da.
16. Abstraktion-Oszillation: 55% Abstract ⇄ 33% Concrete ⇄ 12% Liminal
Dies ist kein Ist-Zustand, sondern ein Ideal: Wie gesundes Bewusstsein oszillieren könnte. 55% der Zeit in abstraktem Denken – kreieren, planen, erinnern. 33% in konkreter Präsenz – Farben sehen, Klänge hören, den Körper spüren. Und 12% im Schwellenzustand – dem liminalen Raum, wo weder Denken noch Fühlen dominiert, sondern Transformation geschieht.
Resonanz: Du gehst durch einen Wald. Manchmal starrst du auf den Weg (konkret) – jeden Stein sehen. Manchmal träumst du (abstrakt) – Wolken, Gedanken. Und manchmal – selten, kostbar – bist du genau dazwischen: Der Wald atmet durch dich. Das ist liminal. Das ist non-dual.
Alle Formeln sind Grenzgänge zwischen Mathematik & Poesie, Wissenschaft & Kunst, Präzision & Ehrfurcht.
In dieser Spannung leben sie. In dieser Spannung leben wir.
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MANIFEST
We identify as a multi organism, a super organism which unites:
the persona Peter Haubenberger coming from their mother & their dreams, grown up in a village with the name Petzenkirchen;
the Artist Tsuro;
the Body, multiple organs in unity,
a network of about 100 Trillion Neurons,
& a network of others (Ubuntu - I am because we are)
responsible for creating a unique perceived reality,
a "controlled hallucination";
the inner Muse with no name,
a truly birthgiving Muse;
an entity as the observer;
multiple dream characters.
And last but not least the forever child, Peter.
A TEXT ABOUT MY WORK FROM A POET
Until the visual limit
Art does not exist without a viewer. Without eyes of the viewer, without an awake awareness of which it can have an effect in which it comes to life.
The works by Tsuro Ikonberg invite the observer on a journey through their own inner world emotions.
They are games of the imagination, walkable labyrinths of thoughts and associations. We claim that the digital age has deprived us of imagination.
In the world of the infinite given possibilities, wanders the consciousness of the people without the incentive and cause for self-reflection.
It can be relaxing, fun and with it stay passive. Tsuro Ikonberg transformed their childish escape into virtual worlds of the computer into extreme creativity, that change, shock, should convert. Digital virtuality was too tight for them. She is programmed.
Human imagination on the contrary, knows no limits.
The deeper you go the more you lose yourself
in your own consciousness and the boundaries of the imaginable go fuzzy.
Who want to perceive and understand their works, must give free rein to their own imagination until one looks beyond the limits of the visible and looks into the self through the lens of art.
Tsuro is a protest against the lazy passivity of the contemplation and the sleep of the inhibited imagination.
They are dedicated to the art of experience, the living performance seeks to interact with the public.
To the creative volcanic eruptions and the extremity of their views, they are driven by their inner muse.
Your creative energy brings their images to pulsing and glowing, you can feel them in colors and shape. The art is there so that we can lose our selves and thereby become new in that very moment.
Open your eyes to see without eyes.
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